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Text File  |  1996-10-15  |  4KB  |  19 lines

  1. 1. Obergescho├ƒ:
  2.     Theater 
  3.  
  4. Der Theatersaal im ersten Stock des Tacheles ist  faszinierender Veranstaltungsort f├╝r Darstellende Kunst in Berlin.
  5. Der sogenannte ΓÇ£Goldene SaalΓÇ¥ diente fr├╝her als Repr├ñsentations- und Vortragshalle. Von 1960 bis 1981 beherbergte er eins der wenigen Programmkinos der DDR - die legend├ñre ΓÇ£CameraΓÇ¥.
  6.  
  7. Die Sanierung des Theaterraumes wird in Form einer schonenden Restaurierung vorgenommen, um eine ΓÇ£TotReNovierungΓÇ¥, wie sie derzeitig in Berlin und anderswo h├ñufig zu sehen ist,  zu verhindern. Nicht der ehemalige Glanz soll wiederhergestellt werden, das Br├╝chige, Fragmentarische, das Gelebte des Raumes soll weiterbestehen d├╝rfen. Die baulichen Ma├ƒnahmen beziehen sich deshalb nur auf m├╢glichst unmerkliche, notwendige technische Erweiterungen und Verbesserungen der Bausubstanz/Tragf├ñhigkeit. 
  8.  
  9. Die Erweiterung des Backstage durch einen Neubau ├╝ber zwei Stockwerke (gesamt:123 qm) an der hinteren Seitenfront des Saales ist in diesem Zusammenhang ein wesentlicher Faktor. W├ñhrend der untere Raum als Lagerraum - mit einem Direkteingang zum Saal - genutzt werden wird und somit den Produktionen einen schnelleren, vereinfachten Auf/Abbau erm├╢glicht, soll der obere Raum verschiedenartig nutzbar gemacht werden. Bei Gro├ƒveranstaltungen/Festivals kann er als zweite Garderobe oder als Trainingsort dienen. Ansonsten wird er Workshops, einer Projektwerksatt oder Kleinprojekten zur Verf├╝gung gestellt werden. 
  10.  
  11. Der geplante Lastenaufzug, der momentan nicht betriebsbereit ist, wird zur Erleichterung der Auf/Abbauarbeit  wieder eingerichtet werden.
  12. Die Vergr├╢├ƒerung des Foyers erm├╢glicht einen verbesserten Ablauf des Abendspielbetriebes in einer f├╝r die Zuschauer angenehmeren Atmosph├ñre vor Spielbeginn und w├ñhrend der Pausen. Wie jeder Raum im Tacheles, so ist auch das Foyer Freiraum f├╝r Kunstevents und Spontanaktionen - was durch die Raumerweiterung erstmals wirklich denkbar wird. 
  13.  
  14.  
  15. Die geplanten Bau- Sanierungsma├ƒnahmen erm├╢glichen insbesondere dem Theater eine neue Form des kreativen k├╝nstlerischen Prozesses. Die bisherige Begrenzung der Kapazit├ñt auf 99 Pl├ñtze, aufgrund der Bodentragf├ñhigkeit, sowie der Einschr├ñnkung der Nutzung des Blauen Salons als Probe- nicht aber als Auff├╝hrungsort, gab den diversen Veranstaltungen einen engen Artikulationsrahmen. Die Nutzung von Theatersaal und Blauen Salon nach der Sanierung erm├╢glicht ein Programm, das sowohl Raum f├╝r Gro├ƒveranstaltungen und aufwendige Produktionen, als auch Freiraum f├╝r kleine experimentelle, Non-Profitprojekte zul├ñ├ƒt. Dar├╝ber hinaus gestaltet sich der Spielplan l├╝ckenloser, denn w├ñhrend im Theatersaal die eine Produktion abl├ñuft, kann die folgende Produktion schon in einem zweiten Raum vorbereitet/eingerichtet werden.
  16. Technisch vereinfacht oder ├╝berhaupt erst erm├╢glicht wird auf diese Weise auch der Ablauf mehrerer aufeinanderfolgenden Kurzevents innerhalb eines Festivals.  
  17.  
  18. Die Wirtschaftlichkeit wird durch diese Neusituation erheblich gesteigert, das Ensuitespiel - ohne lange Schlie├ƒphasen, die Doppelnutzung, erh├╢ht die Anzahl der m├╢glichen Produktionen und gibt den Gruppen dennoch ausreichend Zeit f├╝r Probenphasen im Haus. Da das Tacheles-Theater seit seinem Bestehen ein Ort des Experimentes ist, liegt das Bestreben bei der Projektauswahl immer darin, inhaltlich und ├ñsthetisch interessanten, neuen, aber unbekannten Projekten Vorrang vor popul├ñren, wirtschaftlich risikofreieren Produktionen zu geben. Durch die Doppelnutzung haben wir nun die M├╢glichkeit einerseits durch interessante Gro├ƒveranstaltungen kostendeckend/ gewinnbringend zu arbeiten und gleichzeitig den Raum f├╝r das Experiment noch zu erweitern.
  19.